Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste,

ein wesentliches Motiv für diesen Empfang ist das Gespräch untereinander und ich unterbreche sie sehr ungern.
Wir werden dann nach meiner Ansprache die Bürgerpreise verleihen und danach gibt es ohne zeitliche Begrenzung Gelegenheit, diejenigen zu treffen, die man treffen möchte. Ich lade Sie jetzt schon ein, im Anschluss an den offiziellen Teil es zu genießen, dass so viele Menschen unterschiedlichster Art heute hier sind und freue mich über die große Resonanz. Es sind mehr gekommen, als wir erwartet haben, aber keine Sorge, wir sind noch unter der Grenze des gesamt zulässigen Gewichtes für diesen Raum. In diesem Zusammenhang möchte ich als allererstes den Hausherrn begrüßen, um ihn zu beruhigen, Herr Metz, Generaldirektion kulturelles Erbe, herzlich willkommen!.

OB-Klaus-Jensen 240pxZunächst einmal möchte ich darauf verweisen, dass bei einer so großen Zahl von Menschen eine individuelle Begrüßung nicht möglich ist. Ich werde im Laufe meiner Ansprache den einen oder die andere aus inhaltlichen oder aus sachlichen Gründen erwähnen. Sind sie nicht böse, wenn sie bei der Gruppe nicht dabei sind. Sie sind alle ganz herzlich willkommen und es hat nichts mit mangelnder Wertschätzung zu tun. Es ist schlicht die schiere Zahl von interessanten Menschen, die mich daran hindert.

Ich möchte die Begrüßung natürlich auch im Namen des Stadtvorstandes aussprechen, d.h. meiner beiden Kolleginnen, Frau Kaes-Torchiani und Frau Birk, sowie des Kollegen Egger und auch im Namen des Rates. Und ich freue mich, dass so viele Ratsmitglieder auch heute gekommen sind, vor allen Dingen, um nachher auch denjenigen ihre Ehre zu erweisen, die für ihr Engagement hier ausgezeichnet werden.

Als allererstes freue ich mich, dass ich die Ministerpräsidentin des Landes begrüßen darf. Ich weiß, dass ist immer ein bisschen heikel, weil es da verwandtschaftliche Beziehungen gibt. Aber ich sage das jetzt in einem distanzierten Sinne, distanziert von der Funktion her des Oberbürgermeisters, dass wir Triererinnen und Trierer stolz sind, dass die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz aus dieser Stadt kommt.
Wir erinnern uns alle und gerne an Carl-Ludwig Wagner, an meinen Vorvorvorgänger, der dieses Amt damals inne hatte. Seitdem sind einige Jahrzehnte vergangen und es wurde jetzt Zeit, dass die eigentliche Hauptstadt des Landes und die europäische Hauptstadt des Landes auch die Ministerpräsidentin stellt. Seien sie herzlich willkommen.

Ich freue mich, dass Parlamentarier unter uns sind. Herr Kaster, herzlich willkommen, als Vertreter des Wahlkreises hier im Deutschen Bundestag und parlamentarischer Geschäftsführer der CDU. Ich freue mich auch, dass die Kandidatin für die nächste Bundestagswahl der SPD, Frau Dr. Katarina Barley, hier unter uns ist. Herr Arnold Schmitt vertritt das Landesparlament, den Landtag, herzlich willkommen. Es ist schön, wenn Regierung und Parlament gleichzeitig auch immer vertreten sind und ihre Beziehungen und ihr Wirken hier in die Stadt hinein erleben wir ja an vielen Stellen, herzlich willkommen.

Dann gibt es eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Behörden. Ich möchte sie jetzt nicht alle namentlich erwähnen. Es sind nahezu alle Behörden heute hier vertreten, wie z.B. die ADD mit Herrn Süßmann. Die SGD Nord wird heute vertreten von der stellvertretenden Präsidentin Frau Hermann, die den Präsidenten Herrn Dr. Kleemann vertritt. Kreisbeigeordneter Herr Reis vertritt den Landkreis Trier-Saarburg.

Wenn ich Funktionsträgerinnen und -träger und Parlamentarier und Ratsmitglieder begrüße, dann dürfen in dieser Reihe nicht diejenigen fehlen, die seit kurzem ein neues Parlament gegründet haben: Das sind die jungen Leute des Jugendparlaments der Stadt Trier, ein ganz besonderes Willkommen. Ich freue mich besonders darüber, dass es so viele engagierte junge Leute gibt, die sich den Interessen des Gemeinwohls und natürlich, und dafür sind sie da, der jungen Generation annehmen. Sie sind nicht nur nah dran, sondern Sie sind ein Bestandteil dieser jungen Generation und ich freue mich, dass Sie hier unter uns sind.

Burgerpreis-der-Stadt-Trier-2013 240Ich möchte heute nicht erzählen, was wir - Rat und Verwaltung - im vergangenen Jahr und jetzt im ersten Quartal diesen Jahres alles gemacht haben. Mir kommt es heute in meiner Ansprache darauf an, dass ich etwas über unsere Stadt, über Entwicklungen in der Stadt, über Atmosphäre in der Stadt sage, das mit ihnen allen im Zusammenhang steht. Sie sind diejenigen, ein großer Teil, ein wichtiger Teil derjenigen, die die Stadt prägen, die die Stadt mit Leben füllen. Ob das jetzt engagierte Bürgerinnen und Bürger sind, ob das Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen sind, wie auch immer, Vereinen, Initiativen, alle, die hier sind, leisten ihren Beitrag dazu, dass unsere Stadt lebenswert ist. Und bei aller notwendigen Auseinandersetzung, die wir täglich an unterschiedlichsten Stellen darüber führen, wie man etwas anders, besser oder wie auch immer machen kann, sollten wir uns immer wieder vergegenwärtigen, in was für einer wunderbaren Stadt wir eigentlich leben, wie gut es uns bei allen Problemen, ohne die zur Seite zu wischen, wie gut es uns geht und was die Stadt nach den Rückmeldungen vieler, auch von Gästen, eigentlich ausmacht. Trier, das sagen wir immer wieder, ist eine moderne, lebenswerte Stadt. Wir Triererinnen und Trierer sagen, wir sind auch die schönste Stadt, das mögen uns andere verzeihen. Aber man kann vieles von dem auch wirklich begründen. Sie haben vielleicht in der Zeitung gelesen in den letzten Monaten, dass wir eine umfängliche Gästebefragung hier in Trier ganz jüngst gehabt haben. Daraus möchte ich Ihnen einige Dinge nennen, um zu zeigen, dass unser positives Gefühl, welches wir grundsätzlich zu dieser Stadt haben, auch von außen so betrachtet wird. Trier ist eine lebenswerte Stadt, was heißt das:. Lebenswert, das sind viele Kriterien, die eine Rolle spielen. Unsortiert nenne ich nur einige wenige. Wir sind eine Stadt im Grünen! Es wird immer wieder zurück gemeldet, dass man von kaum einer Stelle in dieser Stadt länger als 10 Minuten braucht, um irgendwo im Grünen zu sein, in Wäldern, in Weinbergen, in Parks. Wir sind eine Stadt der Gesundheit! Wir haben eine überdurchschnittlich gute Gesundheitsinfrastruktur, medizinische und pflegerische Versorgung in dieser Stadt. Das ist nicht unwichtig bei dem hohen Gut, den die Gesundheit darstellt. Wir sind eine internationale Stadt! Bewohnerinnen und Bewohner aus weit über 100 Ländern leben hier. Bei den Studierenden gibt es einen hohen Anteil aus anderen Ländern. Wir sind eine tolerante und auch eine bewusst handelnde Stadt! Und wenn ich Stadt sage, meine ich nicht immer nur die Verwaltung, sondern dann meine ich wirklich das gesamte Gemeinwesen. Wenn ich sage bewusst handelnd, dann sage ich nur einige Stichworte. In 2012 gab es viele, viele Aktivitäten, koordiniert von der Lokalen Agenda 21 in Bezug auf Rio plus 20, in Bezug auf die Milleniumsziele der Vereinten Nationen. Wir haben vor einigen Tagen den Oswald-von-Nell-Breuning-Preis an TransFair verliehen. Wir sind faire Stadt! Das wird man nur, wenn auch in dieser Richtung sehr, sehr viel passiert. Ich will mit diesen wenigen Beispielen deutlich machen, dass es viele Menschen hier in Trier gibt, die sich für Menschen verantwortlich fühlen, auch in anderen Sektoren, die nicht in dieser Stadt leben, das ist nichts Selbstverständliches. Der Begriff Nachhaltigkeit wird hier in Trier gelebt, auch wenn der Begriff mittlerweile etwas abgedroschen ist, aber das, was damit gemeint ist, das lebt wirklich hier in dieser Stadt.

Trier ist eine Stadt, die ihr historisches Erbe pflegt! Die Pflege des baulichen historischen Erbes, aber auch der Geschichte von Persönlichkeiten. Und ich kann an dieser Stelle nur den Hinweis geben, wer noch nicht in der Ausstellung war „Ikone Marx - Kult, Bilder, Bilderkult“ der muss unbedingt dahingehen. Das ist ein Ausdruck dessen, wie man auch mit Geschichte von Trierer Persönlichkeiten umgeht. Wir haben viele andere Aspekte der Pflege des historischen Erbes und wir haben eine ausgeprägte Erinnerungskultur. Auch das ist etwas, was überdurchschnittlich in Trier praktiziert wird, nämlich die Erinnerung an die Menschen in dieser Stadt, die gelitten haben und damit auch gleichzeitig natürlich verbunden die Aufforderung, sich mit den Ursachen von Not, Gewalt, Elend auseinander zu setzen, um in Zukunft solche Entwicklungen zu vermeiden, das ist hier sehr ausgeprägt.

Aus Zeitgründen kann ich nicht alle Aspekte so ausführlich darstellen, aber natürlich sind wir  auch eine Kulturstadt. Wir sind auch, um ein aktuelles Thema aufzugreifen, eine Theaterstadt, und wir werden das auch bleiben. Wir sind eine Stadt, die unterschiedliche Kulturbereiche präsentiert.

Und wir stellen fest in den Untersuchungen, dass Trier, was die Entwicklung des Tourismus anlangt, in den letzten 10 Jahren die dynamischste Stadt in Rheinland-Pfalz ist, mit einem Riesenvorsprung. 21 % Zuwachs in den vergangenen 10 Jahren kann keine andere Stadt und kein anderer Kreis aufweisen. Ich glaube, dass ist wirklich etwas, worauf wir stolz sein können.

Dass Trier so begehrt ist bei Gästen, drückt sich auch aus in der Nachfrage nach Wohnungen in unserer Stadt. Und ich will nur ganz kurz die drei Schwerpunktthemen unserer Kommunalpolitik ansprechen. Wir arbeiten ja auch in diesen und in den nächsten Monaten gemeinsam mit vielen Akteuren hier aus dem Raum an einem zukunftsbeständigen integrierten Zukunftskonzept. Und da wir nur knappe Ressourcen haben, was seit der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies ein Dauerthema ist, arbeiten wir daran, dass wir uns wirklich beschränken und uns konzentrieren müssen. Daher sind die drei zentralen Themen für die Zukunftsfähigkeit dieser Stadt Arbeit, Bildung und Wohnen. Ich habe im letzten Jahr zu diesen Themen so genannte Sommergespräche geführt, d. h. alle Akteure zu diesen Themen jeweils zusammengerufen. Und wir arbeiten das, was da gesagt wurde, auf. Wir sind dabei, ganz konkrete Maßnahmen zu entwickeln, um in Trier mehr Wohnraum zu schaffen, um die Arbeitslosigkeit noch weiter zu beseitigen und die Bildung auf den verschiedensten Ebenen zu stärken.
Ich will nur soviel sagen zu diesen drei Themen: Es ist so wichtig, das sich alle Akteure in diesen Sektoren jeweils unter einer langfristigen Perspektive an den zentralen Fragen dieser drei Bereiche zu schaffen machen. Bei der Arbeit ist die Situation so, dass wir eine seit Jahrzehnten nicht  mehr da gewesene niedrige Arbeitslosigkeit haben. Wir haben aber immer noch Arbeitslose. Und wir haben auf der anderen Seite das Problem, dass viele Firmen nicht mehr die Fachkräfte finden, die sie brauchen. Und die Initiativen, die jetzt laufen, von den Kammern, die ich herzlich willkommen heiße, von den Verbänden, den Fachkräftemangel zu beseitigen, das geht nicht von heute auf morgen. Es gibt viele, viele Initiativen, die ich jetzt gar nicht alle nennen kann, um das Problem in den Griff zu kriegen. Ich will nur eine nennen, die MINT-Initiative. MINT ist die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Gerade in diesen Bereichen fehlen Arbeitskräfte. Und mit einer großen, breiten, konzertierten Aktion passiert in Trier und in der Region jetzt vieles, um junge Menschen, schon die Kinder im Kindergarten, in der Schule, für diese Bereiche zu interessieren, dass irgendwann der Nachwuchs in diesen Sektoren auch da ist. Wir haben die Initiativen im Bereich der Gesundheitswirtschaft, der größten, wichtigsten Branche in unserer Stadt, dass wir auch in Zukunft genug Pflegekräfte haben usw. Darüber hinaus – darauf hatte ich im letzten Jahr schon hingewiesen – ist die Tatsache, dass diese Stadt so gut durch die große Krise gekommen ist, innovativen Unternehmern, engagierten Betriebsräten und Gewerkschaften und der Agentur für Arbeit zu verdanken. Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, dass die Menschen, die noch darauf warten, in Arbeit und Ausbildung kommen.

Bei der Bildung ist völlig unumstritten, zumindest immer unter vier Augen, nicht immer nach außen, dass sich etwas ändern muss, nur nicht immer vor der eigenen Türe. Aber das liegt auch in der Natur der Sache und wir sind trotz aller Verwerfungen, die ein so großes Vorhaben wie das Schulentwicklungskonzept mit sich bringt, auf wirklich gutem Wege. Und wir werden Schritt für Schritt das Bildungssystem so optimieren, dass unsere Kinder, aber auch unsere Enkelinnen und Enkel die Bildung und die Erziehung erfahren, die sie brauchen.

Die Universität, dazu muss ich nicht viel sagen, der Vizepräsident Prof. Hill ist hier auch unter uns, die Universität und die Hochschule, wie sie jetzt heißt seit Januar, die ehemalige Fachhochschule, sind sehr gut aufgestellt, mit immer wieder auch neuen Angeboten, auch für die Zeit sich wappnend, in denen die Zahl der Studenten vielleicht mal wieder zurückgeht. Auch das ist etwas, was die Stadt natürlich in besonderer Art und Weise belebt. Und wenn ich jetzt noch zum Thema Bildung das Stichwort Alphabetisierung nenne, dann sage ich zunächst etwas Trauriges, nämlich dass es mehrere tausend Menschen in dieser Stadt gibt, die nicht so lesen und schreiben können, dass sie sich entfalten, bewegen können. Das Positive ist aber, dass es mit der begonnenen Alphabetisierungskampagne gelungen ist, ein Bündnis zu schmieden, dem 80 Institutionen und wichtige Personen angehören. In dem Sektor, bei einem bundesweiten Treffen zu diesen Fragen in Leipzig habe ich erfahren können, dass das keine Stadt in Deutschland geschafft hat, 80 Bündnispartner zu Beginn in relativ kurzer Zeit zusammen zu bringen, um zu alphabetisieren.

Und zum Schluss noch das Thema Wohnen: Das Thema Wohnen, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist  ein so großes Thema geworden,  weil wir nicht wie an vielen anderen Orten an Bevölkerung verlieren. Vielmehr haben wir in Trier eine relativ gute Altersmischung und es gibt das erfreuliche Bedürfnis vieler Menschen, nach Trier zu ziehen. Auf der anderen Seite aber können wir das nicht befriedigen, weil das Wohnangebot so schnell nicht wachsen kann. Und wir unternehmen alle Anstrengungen, sowohl im Hinblick auf Verdichtungen, im Hinblick auf neue Wohnangebote, auch über neue Baugebiete, die Situation zu entspannen. Denn die Kehrseite dieses Begehrtseins: Begehrte Güter, knappe Güter werden teuer. Wir sind auch Spitze in Deutschland, was die Mietpreissteigerung anlangt, 25 % in 5 Jahren, das ist den Menschen nicht zuzumuten! Menschen mit einfachem Einkommen können nicht mehr umziehen - das darf nicht so bleiben. Und ich bin der Landesregierung dankbar, dass sie die Initiative ergriffen hat, im Dialog mit den Kommunen, die es besonders betrifft, das sind einige Städte in Rheinland-Pfalz, jetzt auch die Wohnungsbauförderung so zielgerichtet umzuorientieren, dass Städte wie Trier, die eben diesen großen Bedarf haben, davon profitieren.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich will noch einen Bereich neben diesen Schwerpunkten nennen, weil auch eine ganze Reihe von Kollegen, die ich besonders herzlich begrüße, Bürgermeister und Verbandsbürgermeister aus der Region, hier sind. Ich sehe Herrn Dr. Simon von der Initiative Region Trier. Ich hätte fast „Regionalisierung der Stadt“ gesagt, das klingt ein bisschen seltsam, aber was ich damit meine, ist, dass wir in unserem Handeln auf den unterschiedlichsten Politikfeldern, fast auf allen, heute aufgerufen sind, Kooperationen zu finden, Lösungen zu finden, die nicht mehr an den klassischen Grenzen einer Gemeinde, einer Stadt, eines Kreises halt machen und auch nicht eines Nachbarstaates. Wir brauchen neue Formen. Wir haben einige Zweckverbände, die das aufgegriffen haben. Wir haben gerade heute in Prüm den Grundstein gelegt bzw. den Spatenstich vollzogen für einen vereinten Betriebshof und Verwaltungsgebäude der kommunalen Netze Eifel. Das ist eine Gesellschaft, die seit ein paar Jahren existiert, die die Stadt Trier mit dem Eifelkreis gegründet hat. Es ist eine wunderbare Sache, wie wir zusammen arbeiten, die Menschen in der Eifel davon profitieren, die Stadt Trier profitiert, der Eifelkreis profitiert. Wir haben jetzt eine Gesellschaft gegründet mit dem Kreis Trier-Saarburg, die Regionalwerke Trier-Saarburg, wo wir gemeinsam in die Energieerzeugung gehen wollen. Aber wir können uns sehr gut vorstellen, wenn das gut funktioniert, dass wir auch ganz andere Dinge zusammen machen, eigentlich alles das, was in der kommunalen Vorsorge und Fürsorge passiert. Und das zeigt, dass wir da auf ganz neuen Pfaden unterwegs sind. Wir haben das Städtenetz Schweich, Konz und Trier, wir haben QuattroPole usw. Und wir werden auch die QuattroPole-Arbeit in diesem Jahr auf eine ganz neue, qualitativ neue Stufe stellen und damit die Region beleben.

Ganz herzliches Dankeschön an alle, die hier sind, eben auch von außerhalb von Trier, dass sie diese Impulse der Regionalisierung mittragen und in so kurzer Zeit auch verstärkt haben und verstärken werden.

Buergerempfang-Preisuebergabe 240pxIch habe abschließend zu meiner Ansprache einige wenige Feststellungen, zwei, drei Wünsche zu formulieren. Ich will feststellen, dass wir in Trier eine Stadt sind, in der es gelingt, Tradition und Innovation zusammen zu bringen. Mir war das gar nicht immer so bewusst, aber in der Reflektion mit anderen, die das so von außen kommentieren, wird das deutlich. Und das sollten wir uns nicht nur bewahren, sondern das sollten wir weiter entwickeln. Und ich glaube, das nach vorne Schreiten, Modernität in die Stadt zu bringen, zu entwickeln, das kann nur funktionieren mit einer gewissen Identität. Und diese Identität, die ziehen wir aus unserer Vergangenheit. Also diese Verbindung von Innovation und Tradition, das ist etwas, das sollte unsere Arbeit prägen. Dazu gehört, dass wir, was ich eben ausgeführt habe, das historische Erbe in seinen vielfältigen Formen immer wieder neu aufgreifen und immer wieder mit heranziehen, wenn wir nach vorne schreiten, dass wir es nicht zurücklassen. Das wäre ein großer Fehler. Und wir leben in einer Stadt, die den Gemeinsinn lebt, das Gemeinwohl betont. Leider nicht immer, da können wir noch viel tun. Aber es ist schon auch ein Merkmal, wenn wir sehen, wir kommen ja gleich bei der Verleihung der Bürgerpreise dazu, wenn wir sehen, was es alles an Aktivitäten gibt. Also wir leben in einer Stadt des Gemeinsinns. Wir leben auch in einer Stadt der guten Nachbarschaft, intern in der Stadt. Wir leben in einer guten Nachbarschaft mit dem Umland, mit der Region und wir leben in einer guten Nachbarschaft mit den Ländern, zu denen wir zum Teil ja lange Jahre unserer Geschichte in feindschaftlicher Gesinnung gelebt haben.

Ein, ich will es mal so ausdrücken, ein Oberbürgermeister, eine Verwaltung, liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Stadtrat, ein Stadtrat kann, muss, das ist die Aufgabe, wichtige Beiträge für die Entwicklung der Stadt leisten. Aber es gibt nahezu keinen Politikbereich, keinen gesellschaftlichen Bereich, wo man sagen könnte, dass Verwaltung und Rat so etwas alleine machen können. Es ist immer Voraussetzung, bei allem Trennenden, dass wir uns unter die Arme greifen und diese Entwicklung zusammen nach vorne tragen, uns gegenseitig bereichern, uns gegenseitig auf Fallen aufmerksam machen, Fehler aufspüren, Fehler identifizieren, um Lösungen zu deren Behebung zu suchen und dann gemeinsam das auch angehen.

Aus dieser Erkenntnis heraus wünsche ich mir für dieses Jahr und für die weiteren Jahre, dass Sie wie bisher diese Stadt mitgestalten, in eigener Verantwortung, aber nie allein. Dass sie diese Verantwortung annehmen, sich mit verantwortlich fühlen, und die Stadt so entwickeln, dass unsere Kinder und Kindeskinder, künftige Generationen, mit Zuversicht in die Zukunft schauen können. Das ist unsere Verantwortung, die wir hier tragen. Und lassen sie uns dabei alles Trennende, diese Fülle von Zielkonflikten, lassen sie uns dieses Trennende immer sachlich und in Fairness diskutieren und austragen. Nichts unter den Tisch kehren, nichts verheimlichen, aber sachlich und fair austragen, auf der Grundlage der Gemeinsamkeiten, die wir haben. Die Gemeinsamkeiten sind immer stärker hier in dieser Stadt als das Trennende. Und das ist eine wunderbare Grundlage, Konflikte auch durchzustehen. Über allem, vor allem und in allem sollten wir das Wort „wir“ immer als den Geist unserer Anstrengungen definieren. Wenn alles das, was wir tun, immer auch damit verbunden wird, dass wir ein Wir-Gefühl erzeugen und dass wir Verbesserungen wollen, nicht nur für mich selber, sondern für alle, dann ist das, glaube ich, eine gute Voraussetzung, dass uns das gelingt. Und ich bin sicher, es wird uns auch weiter gelingen. Und dann braucht es uns vor der Zukunft auch nicht Bange zu sein.

Schön, dass sie heute Abend alle gekommen sind. Vielen Dank.